Ich liebe das Autorinnendasein, weil es mir erlaubt, allein, zu Hause, vor meinem Laptop zu sitzen und aus meinen Ideen Geschichten zu formen. Als introvertierter Mensch gibt mir das viel Energie – der ideale Job! Es ist aber auch schön, wenn diese ruhige Routine unterbrochen wird und ich in der Öffentlichkeit über meine Bücher sprechen darf. In den vergangenen zweieinhalb Jahren war ich in Podcasts zu Gast, habe Livestreams gehostet und habe in einer Stadtbücherei gelesen — alles erste Male. Letzten Mittwoch hatte ich ein weiteres erstes Mal: die erste Lesung in einer Schule.
Dazu war es eine ganz besondere Schule. Vor drei Jahren hatte ich dort ein FSJ absolviert und den Kontakt mit den Schüler:innen sehr genossen. Umso mehr freute ich mich über die Einladung der Schulbücherei der Bernhard-Leniger Schule! ????
Auf meinen bisherigen Veranstaltungen hatte ich fast nur aus „Die Krone aus Schatten“ vorgelesen, aber für die Schüler:innen der Mittelstufe griff ich auf meinen Debütroman „Tales of Death“ zurück. Es war schön, mit ihnen in Laire und Mirroanwis Geschichte einzutauchen. Obwohl ich länger nicht mehr über die Reihe gesprochen hatte, fand ich mich sofort wieder im „Tales of Death“-Universum wieder. Das hat mir vor Augen geführt, dass Geschichten nicht einfach verschwinden, nachdem wir sie gelesen oder geschrieben haben. Sie leben in uns fort.
Nach der Lesung war es noch nicht zu Ende, denn ich hatte mir für die Schüler:innen etwas Besonderes ausgedacht: einen Schreibworkshop, in dem sie zum grenzenlos kreativen Schreiben ermutigt wurden. An der Tafel brainstormte ich mit ihnen eine Protagonistin und ein paar Möglichkeiten, welche Geschichte sie erleben könnte. Diese Übung war besonders spannend, weil ich am Anfang selbst nicht wusste, wohin sie führen würde. Mit den Ergebnissen ließ ich die Schüler:innen für zehn Minuten eine Szene schreiben — einen Anfang, einen Inciting Incident, einen Dialog, irgendwas. Hauptsache, es machte ihnen Spaß.
Ich weiß zwar nicht, wie viel von dieser Stunde sie ins Leben mitnehmen werden. Aber ich hoffe, ich konnte ihnen zeigen, dass die gesamte Macht über eine Geschichte in ihrer Hand liegt. ✨